25.-28. April 2024
paper positions berlin I Eiko Borcherding
In altmeisterlicher Manier beherrscht Eiko Borcherding alle Techniken im Umgang mit dem Zeichenstift. Variantenreich zaubert er Kompositionen aus dem Reich des Symbolischen und Märchenhaften, aber auch von unheilvollen Geschehnissen aus der Natur, von Flora und Fauna auf das Papier. Der gewählte Bildausschnitt ist Teil der künstlerischen Gestaltung und bricht mit klassischen Perspektiven. Der präzise Strich, die feine Schraffur gehört genauso selbstverständlich zu Eiko Borcherdings Repertoire wie auch die Drucktechniken der Radierung oder Monotypie. Tierwelten, aufwändige Blumengebinde, Faltenwürfe schwerer Stoffe und Kostüme bilden sich dekorativ oder in ästhetischer Überhöhung auf dem Papier heraus. Felle, das Federkleid von Vögeln, die einzelnen Fasern von Blattwerk und Geäst bleiben detailliert erkennbar. Malerische Effekte entstehen allein durch farbliche Schattierungen und Tönungen, nicht durch das Lavieren, sondern die immer feinteiliger werdende Schraffur. Ausgewählte, auch solche Papiere mit Gebrauchsspuren vermitteln die Anbindung an die Geschichte kunsthistorischer Vorbilder. Wie ein Kartograph markiert Eiko Borcherding die künstlerischen Gebiete auf dem Papier. Mit seinen auf Bildträgern montierten Collagen bricht er bestehende Systeme auf, um neuartige Organismen und wieder etwas Lebendiges herzustellen. Eiko Borcherding gehört zu den aktuell wichtigsten Zeichnern seiner Generation.