13. - 20. Juli 2024
ART BAD GASTEIN
Friederike Just
Die Selbstbefragung einer starken Persönlichkeit, die sich vor keinen Themen oder Rezensionen scheut. Sie wagt die Weiblichkeit prall und lasziv zu zeigen und gleichzeitig in psychische Abgründe zu blicken. Möchte man sich der Kunst der Stuttgarter Malerin nähern, möchte man sie verstehen, so muss man sich auch der Person und ihrer Haltung nähern. Kraftvoll und dem Leben und Leiden zugewandt, ist jedes Bild auch ein Teil der Künstlerin! Etwas, was wir als BetrachterInnen so oft in der Kunst vermissen. Nicht ein roter Faden, nicht der gleiche Bildaufbau, immer und immer kopiert mit technischen Differenzen, sondern mit jeder Arbeit verewigt sich die Künstlerin in dem Bild und gibt einen Teil ihrer Person mit auf den Weg zu den BetrachteInnen. Dabei bleibt Sie bockig und eigenwillig; das Klischee von vorgefertigten Bilder aus Werbung und der medialen Welt wird von ihr freudvoll in der Luft zerrissen und neu komponiert. Mensch und Tier sind dabei oftmals in einer irritierenden Koexistenz zu sehen.
Mir als Galerist macht es großen Spaß solch eine Künstlerin an meiner Seite zu wissen. Ich lernte sie und ihre Kunst vor 8 Jahren kennen, sind uns näher gekommen und gehen nun einen gemeinsamen Weg. Und das ist gut so! Denn bei all dem Mittelmaß, bei all der Banalität und der Suche nach Haltung und Standpunkt – Friederike Just fordert ein, bezieht klar Stellung und lässt durch ihre Bilder das Selbstvertrauen einer starken Frau spüren. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Süddeutschland und auf Sardinien.
Thomas Holthoff, 2024