18. Februar – 25. März 2023

Uli Bittmann

Friendz

Stadtaffen, 2022, 120 x 100 cm, Öl, Acryl und Spachtelmasse auf Leinwand

Öffnungszeiten: Do, Fr: 15 - 18 h und nach Vereinbarung

Friendz

Der Weg des reflektierenden Künstlers Uli Bittmann hat aus meiner Sicht eine wunderbare Entwicklung, eine neue Facette genommen. Stand bei der Ausstellung ›abandon‹ aus dem Jahre 2019 noch das Narrativ, gestaltet durch figürliche Ankerpunkte, im Vordergrund, so scheint der Künstler nun den Weg in die figurative Abstraktion, die Reduktion zu suchen. Fast wirkt es so, als wisse der Künstler um seine malerischen Qualitäten und entwickelt daraus ein Selbstvertrauen, das seinen neuen Bildern so furchtbar gut tut.

Abstraktion

Seine bisherigen Werke verstehen sich eher als Komposition, der Künstler in der Rolle des Dirigenten, so sehen wir in der aktuellen Ausstellung einen Solisten, der auf imposante Art und Weise reduziert. Seine szenenhaften Assemblagen sind zum Teil noch erkennbar, freie Flächen und Minimalisierung hält der Künstler nun aber brilliant aus. Er beherrscht das Farbenspiel, verbindet Flächen und gestische Linien gekonnt und lässt los! In ›Stadt affen‹ beispielsweise scheint die Ordnung aus den Fugen, das Figurative kaum mehr sichtbar. In ›Diop‹, einer meiner persönlichen Favoriten, übernehmen weisse Flächen die Deutungshoheit. Wie eine Terra incognita, ein unerforschtes Stück Leinwand. Das Bild ist fragmentiert, erinnert an surreale Scherenschnitte. In ›beautiful trauma‹ scheint die Ordnung in einem Haufen zu verkommen, ein Ofenrohr verwandelt sich in eine Schlange (aus dem Paradies?).

Naive Kunst

Die Arbeiten des Künstlers finden den Weg ins Abstrakte, wirken frei, frech und naiv! Hier findet sich für mich als Galerist und geübter Betrachter sofort eine Verbindung zur naiven Kunst, der Art Brut. Beispielhaft sei hier die Arbeit ›don’t be sad‹ zu nennen. In einfachen, willkürlich scheinenden Formen und Strukturen zeichnet uns der Künstler das Bild eines Bettlers – oder ist es doch die Geste eines Schlafenden, der uns seine Schuhe entgegen streckt. Danke Uli Bittmann für diese grossartigen Bilder! Und ich bitte dich, bleib weiterhin ungezwungen schamfrei, fordere heraus und bewahre immer ein Stück Geheimnis in deinen Bildern. Dann ist dein Weg der Richtige, und das Ziel, einer der spannendsten Positionen zeitgenössischer Malerei in Hamburg zu werden, nicht mehr weit.

Wir freuen uns, dich dabei zu begleiten.

Thomas Holthoff (Katalogtext)

VITA

1950, geboren in Köln

1976 - 2015 I ärztliche Tätigkeit

seit 1995 I intensive Auseinandersetzung mit künstlerischen Positionen in Zeichnung und Malerei, Malschule Blankenese, Bildkunstakademie Hamburg

2001 I Studienaufenthalt Sommerakademie Salzburg, Xenia Hausner

seit 1998 I Meisterklasse von Dozent Jens Hasenberg

2018 I Mitglied der Gemeinschaft Lübecker Künstler

seit 2019 I Vertretung durch Galerie Holthoff, Hamburg

seit 2021 I Mitglied im Künstlerbund Mecklenburg Vorpommern e.V. im BBK

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Ausgestellte Werke

don't be sad

Uli Bittmann

2.250,00 €*

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