2018, Bleistift, Linoldruck und Papier auf Papier, 105 x 55 cm
Kopf sucht Körper
Zu einer Reihe von Linolschnittköpfen wollte ich ganzfigurige Abbildungen entwickeln. Da mir aber der Linolschnitt zu eintönig war, musste es etwas anderes sein. Auch wollte ich keine Auflage haben, sondern immer wieder individuelle Lösungen für den Körper finden. Im ersten Moment stellte ich mir gezeichnete Körper dazu vor. Dann kam der Gedanke in mir auf, die Zeichnung mit der Collage zu kombinieren. Diese Kombination hatte ich auch schon früher in kleineren Formaten umgesetzt. Doch die Köpfe verlangten nun nach mehr. Große Flächen – wie in der Malerei – mussten her. Schritt für Schritt entstanden nun teils aus Papier, teils aus Kartondruck, teils aus Zeichnung, Körper zu den Köpfen. Weil die Papiere und der Kartondruck homogene Oberflächen vorgaben, musste ich auch die Formen vereinfachen. Das Spiel mit der Abstraktion hatte begonnen. Ich kombinierte die unterschiedlichsten Papiere (Blumenpapier, Glitzerfolie, Geschenkpapier, selbstgemachtes Kleisterpapier oder Karton) mit den experimentellen Möglichkeiten des Kartondrucks. Dazu kamen noch Bleistift, Buntstift oder Tusche. Eine wunderbare Welt ging vor mir auf. Wie von selbst erfanden sich die verschiedensten Charaktere und erzählerischen Zusammenhänge. Es entstand ein buntes Figurentheater, das Spaß am Existieren hat. Mein ganz alltäglicher Wahnsinn findet sich darin wieder. Es wird getanzt, gepinkelt, gebetet oder getreten.